Stimmung &
Stimmungen

Stimmung

Unsere Instrumente können bei Bedarf ganz einfach mit den historisch belegten, serienmäßigen Stimmringen aus Pergamentpapier bzw. Metall (Metallpfeifen) bzw. Stimmfähnchen (Holzpfeifen) gestimmt werden.

Die Standardstimmung ist a1=440 Hz.

Andere Stimmtonhöhen (z.B. 465 Hz) und Stimmungen (pythagoräisch u.a., ) sind beim Bau selbstverständlich problemlos zu berücksichtigen.

Man kann die Pfeifen auch umstimmbar (z.B. mitteltönig-pythagoräisch) bestellen.

Es gibt auch eine Transponiereinrichtung z.B. 415/440/466 Hz.


Bitte geben Sie uns einfach Ihre Wünsche bekannt.
Wir beraten Sie hierzu gerne.

Stimmungen

Nachfolgend ein paar Zeilen zur Thematik der Stimmungen; und zwar um die Art der Stimmung des Instruments "in sich". (Wer nur einfach und schnell ans Ziel kommen möchte, der bediene sich einfach eines guten Profi-Stimmgerätes).

Wer aber Spaß daran hat, sich etwas tiefer mit der Materie der verschiedenen historischen Stimmungen zu befassen, der darf gern weiterlesen:

Bei allen Tasteninstrumenten besteht folgendes Problem: Vier Quinten aufeinanderfolgend (z.B. c‘- g‘- d‘‘- a‘‘- e‘‘‘) und dann zurückoktaviert (hier im Beispiel auf e‘) ergeben nicht etwa eine wohlklingende große Terz c´- e´, sondern eine um das syntonische Komma vergrößerte große Terz. Es ist also daher nicht möglich, innerhalb von Dreiklängen einer Tonart innerhalb des Akkords zugleich reine Quinten als auch reine Terzen zu erhalten. Es muss also zugunsten der Reinheit von Quinte oder Terz das jeweils andere Intervall verstimmt, oder eben beide Intervalle unrein intoniert werden.

Bis ins 15. Jahrhundert wurden mit der pythagoräischen Stimmung ausschließlich die Quinten rein gestimmt. Nur die sogenannte "Wolfsquinte" war zwangsläufig viel zu eng, und zwar um das Maß des pythagoräischen Kommas. Hier sind die großen Terzen dann so weit, dass sie als dissonant empfunden werden. Allerdings ist es in der Musik dieser Zeit wichtig, Grundton, Quinte und Oktave rein zu haben. Die Terz galt an sich als dissonant und wurde daher gemieden. Deshalb bevorzugen wir gerne diese Stimmung für unsere Instrumente, ohne behaupten zu wollen, dies sei die "richtige"..

Später wurde dann die mitteltönige Stimmung bevorzugt; die reinen großen Terzen waren Mittelpunkt einer guten Stimmung. Man nahm dafür dann eben mehrere sehr enge Quinten in Kauf.

Mit der wohltemperierten Stimmung des Barock suchte man einen Kompromiss zwischen Quinten und Terzen, um in allen Tonarten spielen zu können. Es gab etliche Arten der Stimmung, deren Hauptunterscheidungsmerkmal war, wie hoch die Terz im Bezug auf den Grundton gestimmt ist.

Nach 1800 dominiert die gleichstufig temperierte Stimmung: alle Quinten sind etwas zu klein und die großen Terzen viel zu weit; in allen Tonarten haben die Terztöne den gleichen Abstand zum Grundton, und alle entsprechenden Intervalle sind gleich gestimmt.

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