Geschichte
& Herkunft

Ursprünglich stammt der Begriff Orgel vom griechischen Organon bzw. lat. organum ab, was zunächst nur soviel wie Werkzeug oder Instrument bedeutete.

Erst in spätrömischer Zeit wurde die Orgel zum Begriff für das Musikinstrument.

Zur Zeit der Völkerwanderung verschwand die Orgel im Abendland völlig und überlebte nur im oströmischen Reich und der arabischen Welt.

Im Jahr 757 erhielt Kaiser Karl der Große von dem byzantinischen Kaiser Konstantin V. eine Orgel als Geschenk überreicht. Um die außergewöhnliche Gabe zu kopieren, rief man den Priester Georg aus Venedig, der für sein Wissen um den antiken Orgelbau bekannt war.

Bisher als Symbol des Heidentums kategorisch abgelehnt, fand es nun Einzug in die christlichen Kirchen; erste Orgeln standen in Aachen, Straßburg und Winchester.

Das Portativ (lat. portare, tragen), auch Portativorgel, Organetto oder Knieorgel genannt, ist eine kleine tragbare Orgel. Sie über 4 Jahrhunderte hinweg besonders bei Prozessionen und Umzügen Verwendung. Manchmal setzte man es wohl auch in der Kirche zur Begleitung des Chores ein, wurde jedoch meist als weltliches Instrument der fahrenden Spielleute angesehen.

Synonyme für Portativ:

Aus dem Portativ entwickelt, war das größere Positiv (lat. ponere, stellen) eine kleine einmanualige Standorgel. In den Adelspalästen und Häusern reicher Kaufleute war es sehr beliebt, und wurde erst im 18. Jh. durch das Cembalo verdrängt. Im Gegensatz zum Portativ waren 2 Personen für das Spiel notwendig; ein Organist der mit beiden Händen spielte, und ein Helfer (Kalkant), der die Bälge bedient. Es hat in 2 Formen überlebt: Zum einen als sog. Rückpositiv der großen (Kirchen-) Orgel, zum andern als Kabinett- und Hausorgel im weltlichen Bereich.

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